Freitag , 26 April 2024
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wie lange bleiben Katzenbabys bei der Mutter

Wie lange bleiben Katzenbabys bei der Mutter?

Die Aufzucht und Pflege von Katzenbabys bringt Freude, aber auch Fragestellungen mit sich. Neben Futter und Unterbringung spielt die vollständige, körperliche und psychische Entwicklung der Katzenkinder eine essentielle Rolle. Wann ist es also Zeit, die Katzenbabys von ihrer Mutter zu trennen und sie in neue Familen abzugeben?

Frühe Trennung kann zu psychischen Problemen führen

Damit aus niedlichen Katzenbabys wesensstarke Katzen und Kater werden, müssen sie mindestens zwölf Wochen bei ihrer Mutter und den Geschwistern verbringen. Ist das nicht der Fall, können sie verschiedene leichte bis schwerwiegende Verhaltensstörungen entwickeln.

Katzenbabys, die Sie vor dem Abstillen in der 8. bis 9. Woche abgeben, saugen oft an Decken, Kleidungsstücken oder Ohrläppchen des neuen Besitzers. Dieses Verhalten ist, auch wenn es putzig erscheint, der verzweifelte Versuch den Verlust der Mutter auszugleichen und kann bei erwachsenen Katzen äußerst anstrengend werden. Saugen die Katzenbabys an eigenen Körperteilen wie Pfoten oder Schwanzspitze, kann das bis zur Selbstverstümmelung führen.

Die verfrühte Abgabe kann auch heftige Verlustängste auslösen, die sich in extremer Anhänglichkeit, Unsauberkeit, sowie Panikattacken äußern. Wird das Verlassen des Raumes zu einem Kraftakt, belastet es das Zusammenleben enorm. Die gleiche Ursache kann auch Gegenteiliges bewirken. Schon die Katzenbabys begegnen ihrem neuen Besitzer mit Scheu, Misstrauen und aggressivem Verhalten. Dazu führt das Fehlen richtig ausgeprägter Verständigungsformen zu einem gemeinschaftsfeindlichen Sozialverhalten anderen Artgenossen gegenüber.
Krankheiten durch mangelhafte Abwehrkräfte

Katzenkinder bekommen über die Muttermilch lebenswichtige Abwehrstoffe, die der Tierarzt in der 8. und 12. Lebenswoche zu einer Grundimmunisierung ergänzen muss. Kätzchen, die Sie vor der 12. Woche aufnehmen, haben in der Regel keine Impfung erhalten und ein schwaches, unzureichendes Immunsystem. Ohne eigene Antikörper und durch den zusätzlichen Stress, der beim Besitzerwechsel entsteht, erkranken sie häufig. Das schadet auf lange Sicht nicht nur der Katze, sondern verursacht oft hohe Tierarztrechnungen.

Wie Sie es richtig machen

Um einem Katzenbaby den bestmöglichen Start in eine neue Familie zu ermöglichen, sollten Sie auf ein paar Regeln achten:

Beziehen Sie ihre Katze von einem seriösen Züchter, wird dieser seine Tiere grundsätzlich nicht vor der 12. Woche abgeben. Diese Zeit benötigen sie, um alles Wichtige von ihrer Mutter gelernt zu haben: Reinlichkeit, Jagd- und Sozialverhalten. Danach wächst auch das Interesse am Mensch und der beste Zeitpunkt für einen Besitzerwechsel ist gekommen. Mancher Züchter entlässt seine Katzenbabys erst nach der 13. Woche, um sicherzustellen, dass sie die zweite Impfung gut vertragen und um doppelten Stress zu vermeiden.

Kommt die Katze aus privater Hand, gilt im Grunde das Gleiche: Das Mindestalter muss zwölf Wochen betragen und die Impfung in einem Impfausweis durch einen Tierarzt dokumentiert sein. Bei den so genannten “Bauernhofkatzen” sollten Sie abwägen. Da die Mütter ihre Jungen weitestgehend wild und nicht im Haus aufziehen, sind sie weder geimpft noch sind sie Menschen gewöhnt. Nehmen Sie sie ab der achten Woche auf, nützt das den Katzenbabys mehr, als es ihnen schaden würde. Mit besonderer Aufmerksamkeit wird dann auch aus diesem Tier ein glücklicher und angenehmer Hausbewohner.

Bilder:

Titelbild: 558124 / Pixabay.com

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