Eine Katze hat sieben Leben – so sagt man landläufig. So ist es ein großer Zufall, dass auch sieben Katzentypen unterschieden werden können. Wer an Reinkarnation glaubt, wird seine wahre Freude an dieser Konstellation haben.
Katzen besitzen, so wie Menschen, einen individuellen, angeborenen Charakter. Aber auch das Umfeld, also der Umgang mit dem Tier, hat Einfluss auf sein späteres Verhalten. Katzen und Hunde sind grundverschieden, das weiß jeder. Während Hunde vollständig auf die Zusammenarbeit mit dem Menschen angewiesen sind, ist die Katze unabhängig und will diese Eigenschaft auch nicht abgeben. Im unterschiedlichen Verhalten der Tiere sieht man das immanente Streben einer Katze nach Freiheit. Jeder Tiertrainer und Besitzer wird leidgeplagt bestätigen, dass sie schwer zu dressieren ist. Daher erspart es viel Ärger, wenn schon bei der Auswahl des zukünftigen Stubentigers der Charakter untersucht wird. Optische Merkmale, Rassenreinheit und Schönheit sind eben nicht alles.
Den Charakter einer Katze bestimmen
Durch einfache Tests kann selbst bei jungen Tieren der Charakter kategorisiert werden. Kommt die süße Kleine von selbst und will gestreichelt werden, versteckt sie sich ängstlich unter dem Sofa und zuckt bei jedem Husten des Menschen zusammen oder geht sie gar gleich in Verteidigungsposition und fängt an zu fauchen? Auch der Umstand, ob sie bisher die Möglichkeit eines Freigangs hatte, muss beachtet werden – denn wer einmal die Freiheit gekostet hat, wird diese nur ungern wieder aufgeben!
Wer mit offenen Augen ein Tier beobachtet und seine Sprache lernt, wird schnell erkennen, zu welcher der folgenenden sieben Katzentypen der heimische Stubentiger gehört. Entsprechend Ihrer eigenen Ansprüche an das Tier sollten Sie einen neuen Hausbewohner auswählen. Haben Sie jedoch bereits eine Katze, die nicht 100% -ig Ihren Vorstellungen entspricht, ist dies kein Grund für ein Tierheim. Eine Katze ist Teil Ihrer Familie und so gilt es, einen Weg zu finden, mit ihr umzugehen. Es gibt Tricks und Tipps und Sie brauchen nicht viel mehr als Geduld und ein bisschen Toleranz, um das Zusammenleben mit Ihrer Katze angenehmer zu gestalten.
Die Diva
Bereits die alten Ägypter haben Katzen ihrer Anmut und Unabhängigkeit wegen als die Gottheit Bastet, Tochter des obersten Sonnengottes Re, verehrt. Die Diva ist stolz und wird sie gekränkt, sei es durch mangelnde Aufmerksamkeit oder eine andere Futtermarke, lässt sie ihren Besitzer einfach links liegen. Besonders nach einer langen Abwesenheit straft die Diva Sie mit Ignoranz. Auch wenn es schwer fällt, Sie dürfen ihr keinesfalls hinterherlaufen und sie so in ihrem Verhalten bestätigen. Ignorieren Sie sie ebenfalls – denn irgendwann wird auch sie ihrem Drang nach Streicheleinheiten wieder nachgeben.
Der freiheitsliebende Streuner
Der freiheitsliebende Streuner kann nicht in einer Wohnung eingesperrt werden. Wird er gezwungen, geht er buchstäblich die Wände hoch und zertrümmert lauthals jedwedes Mobiliar oder markiert sogar die Wände. Ein Streuner, der seine Freiheit verliert, geht nicht selten daran zugrunde oder wandelt sich in den aggressiven Katzentyp. Dieses Freiheitsbedürfnis sollten Sie unbedingt bedienen. Notfalls ist ein eingezäunter Balkon zum Luftschnappen besser als nichts. Aber auch das ist keine Dauerlösung.
Die aggressive Katze
Diese Katze zeigt deutlich, was ihr gefällt und was nicht. Wird auf das warnende Schwanzwedeln, Knurren und Fauchen nicht sofort reagiert, gibt’s Saures. Die weichen Samtpfoten verwandeln sich blitzschnell in Kampfwerkzeuge, die tiefe Kratzer verursachen. Eine aggressive Katze ist sehr schnell gereizt und macht dieses selbst ihrem Besitzer gegenüber überdeutlich. Oftmals ist Unterforderung die Ursache. Wenn möglich, sollte die aggressive Katze Freigang erhalten, sodass sie sich draußen austoben und ihren Jagdtrieb ausleben kann. Ist dies unmöglich, z.B. in einer Mietswohnung oder mit der Hauptstraße vor der Haustür, muss die Katze anders beschäftigt werden. Futterbälle, ein Kratzbaum mit mehreren Etagen und viele Spiele, die den Jagdtrieb bedienen, sorgen für Entspannung.
Die Ängstliche
Eine ängstliche Katze hat oft schlechte Erfahrungen gemacht oder ist nicht frühzeitig an Menschen gewöhnt worden. Sie versteckt sich schnell unterm Sofa und kommt einfach nicht wieder heraus. Mit Futter, Jagdspielen, sehr viel Geduld und einer leisen Stimme gewinnen Sie langsam das Vertrauen Ihrer Katze. Verzichten Sie auf viel Trubel und Besuch, bzw. lassen Sie die Katze frühzeitig in einem ruhigen, ihr vertrauten Raum das Spektakel überdauern. Keinesfalls sollten Sie Ihrer Katze unters Sofa folgen, denn fühlt sie sich in die Ecke gedrängt, bleibt ihr nur eine Wahl – “Angriff ist die beste Verteidigung”.
Die Spielkatze
Junge Katzen spielen ganz besonders viel und gerne. Doch gibt es auch die Übermütigen, die selbst Gardinen hinaufklettern müssen. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich für Ihr Tier. Sorgen Sie für genügend Spielmöglichkeiten, Freigang und im besten Fall einen Kameraden.
Die Schmusekatze
Sie ist die absolute Genießerin. Stundenlanges Streicheln und Kraulen, am besten eine professionelle Katzenmassage ist ihr nur allzu Recht. Ihre aufdringlichen Aufforderungen zeigen die Verbundenheit Ihrer Katze und sollten beachtet werden. Dennoch ist es auch wichtig, hier und da ein paar Grenzen festzulegen. Sonst bleibt kein Platz im Bett für Sie.
Die Verfressene
Futter, Futter und nochmal Futter und dabei bitte keine Bewegung. Ja, auch unter Katzen gibt es Fettleibigkeit. Da hilft nur ein Futterspiel, sodass sich der kleine Moppel etwas bewegt. Kalorienreduzierte Nahrung hilft zusätzlich, die Pfunde unter Kontrolle zu halten und sorgt für ein gemütliches, aber gesundes und langes Katzenleben.
Bilder:
Titelbild – Jan-Mallander / Pixaby.com
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ängstliche Katze – Up-Free / Pixabay.com
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verfressene Katze – Up-Free / Pixabay.com