Dienstag , 19 März 2024
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was gibt es für Vogelkrankheiten

Die häufigsten Vogelkrankheiten

Die Artenvielfalt der Vögel, die hierzulande als Haustiere gehalten werden ist breit gefächert. Die gefiederten Freunde, wie zum Beispiel Wellensittiche oder Aras, benötigen Zuneigung und die richtige Pflege. Durch eine artgerechte Haltung wird vielen Vogelkrankheiten vorgebeugt. Jedoch können die geliebten Haustiere trotz guter Pflege und ausreichend Platz hin und wieder krank werden. Es gibt einige Vogelkrankheiten, die recht häufig auftreten. Um die Vogelkrankheit möglichst rasch zu erkennen, sollte das Tier immer gut beobachtet werden. Im Folgenden erfährst du, welche Vogelkrankheiten es gibt und wie du sie erkennen kannst. Es sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden, um die bestmögliche Versorgung des Tieres zu garantieren.

Wurmbefall

Der Wurmbefall zählt zu den häufigen Vogelkrankheiten. Beim Befall des Vogels treten Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen und Schluckbeschwerden auf. Aber auch ein geschwollener Bauch kann ein Anzeichen dafür sein, dass der gefiederte Freund von Würmern befallen ist. Die Würmer leben im Darm des Vogels und vermehren sich dort. Aus diesem Grund werden sie auch Endoparasiten genannt. Vögel können von verschiedenen Wurmarten befallen werden. Dazu zählen vor allem Spülwürmer und Haarwürmer. Jedoch treten bei allen Vogelarten auch häufig Darmparasiten, so genannte Giardien, und Kokzidien auf. Im schlimmsten Fall kann es durch den Wurmbefall zu einem Darmverschluss kommen, welcher für den Vogel tödlich enden kann.

Ursachen für einen Wurmbefall:
  • Mangelnde Hygiene führt dazu, dass der Vogelkäfig mit Wurmeiern befallen sein kann
  • Die Übertragung erfolgt durch die Nahrung. Denn die aufgenommenen Wurmeier werden im Darm des Vogels zu Würmern, die erneut Eier legen. Diese werden wieder ausgeschieden, wodurch sich weitere Vögel anstecken können
  • Schlechte Haltung, eine unausgewogene Ernährung und andere Infektionen des Vogels können die Infektion mit Würmern begünstigen und die Symptome verstärken. Um einen Wurmbefall zu vermeiden, sollte daher auf eine strenge Hygiene im Käfig geachtet werden.
Bild Käfighaltung Papagei
Achte auf strenge Hygiene im Käfig deiner Vögel, um Krankheiten zu vermeiden.

Milbenbefall beim Vogel

Zu den typischen Vogelkrankheiten zählt auch der Milbenbefall. Diese sind verantwortlich für die Veränderung des Federkleids und der Haut. Die Ursachen für Milben beim Vogel können unter anderem Stress und eine Fehl- oder Mangelernährung sein. Die Federmilben nisten sich im Federkleid ein und ernähren sich dort von abfallenden Gewebesubstanzen. Die Rote Vogelmilbe hingegen zieht sich Tagsüber eher in ein Versteck im Käfig zurück und befindet sich nur auf dem Tier. Sie ernährt sich von dem Blut des Tieres. An Stellen, die nicht von Federn bedeckt sind, nisten sich vorwiegend sogenannte Räudemilben ein. Sie bevorzugen Bereiche wie den Schnabel, die Beine oder die Augenlider des Vogels. Von dieser Milbenart sind besonders Wellensittiche betroffen. Die vierte Milbenart lebt im Körper des Tieres. Nämlich meist zwischen Nase und Lunge. Die sogenannten Luftsackmilben siedeln sich meist in der Luftröhre und im Bauch-Luftsack des Vogels an. Bei diesen Vogelkrankheiten sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, der über den weiteren Behandlungsverlauf entscheidet. Anschließend kann ein Wundschutzbalsam verwendet werden.

Die Symptome für einen Milbenbefall:
  • Feder- und/oder Hautveränderungen
  • Der Vogel verhält sich unruhig und putzt sich häufig
  • Die hornhaltigen Gebiete, wie zum Beispiel Schnabel und Beine, verändern sich
  • Der Vogel singt weniger
  • Atemnot

Federlinge

Federlinge sind Parasiten, die im Vogelgefieder leben. Neben dem Milbenbefall sind Federlinge eine der häufigsten Vogelkrankheiten. Die wirtsspezifischen Ektoparasiten sind mehrere Millimeter groß und nisten sich direkt im Gefieder ein. Dort ernähren sie sich von dem Federmaterial des Vogels. Um sich zu tarnen, passt der Federling seine Farbe dem Gefieder an. Der Parasit setzt seine Eier auf dem Vogel ab. Der Befall durch Federlinge kann unter anderem durch glanzloses Gefieder, häufiges Putzen oder bei sehr starkem Befall durch Federschäden entdeckt werden.

Die Ursachen von Federlingen:
  • Durch Kontakt zu anderen Vögeln kann es zu einer Übertragung von Federlingen kommen
  • Auch Insekten können die Federlinge auf den Vogel übertragen

Gefiederbefall beim Vogel

Eine Pilzinfektion beim Vogel

Bei einer solchen Infektion sind häufig Magen und Darm, die Atemwege oder die Haut von Hefepilzen oder Schimmelpilzen befallen. Die häufig auftretenden Pilzinfektionen lassen sich mit speziellen Mitteln meist gut behandeln. Eine Pilzinfektion äußert sich zum Beispiel durch weißen Belag am Schnabel, Federausfall, Hautentzündungen oder schuppige und trockene Federn. Aber auch Durchfall, Husten, Niesen, Erbrechen und Atemprobleme können Hinweise auf eine solche Infektion sein. In vielen Fällen magert der Vogel während einer Pilzinfektion zusätzlich ab.
Ursachen einer Pilzinfektion:
  • Mangelnde Hygiene im Käfig und die falsche Ernährung begünstigen eine Infektion
  • Auch Stress kann zu einer Pilzinfektion führen
  • Niedrige Luftfeuchtigkeit begünstigt das Wachstum der Pilze
  • Eine vorherige Behandlung durch Antibiotika kann der Auslöser für eine Infektion sein

Vogelpocken

Eine der gefährlichsten Vogelkrankheiten sind die sogenannten Vogelpocken. Vor allem Kanarienvögel sind von dieser hoch ansteckenden Krankheit betroffen. Da es bis heute keine wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeit gibt, trägt das Tier die Krankheit für immer in sich und kann dadurch jederzeit andere Vögel anstecken. Die Ursache für eine der gefährlichsten Vogelkrankheiten können Insektenstiche aber auch die Übertragung durch bereits infizierte Vögel sein. Das Pocken Virus verursacht bei dem Tier eitrige Bläschen am Schnabel und den Hornstellen. Es kann darüber hinaus zu erkältungsähnlichen Symptomen und Atemnot kommen. Vogelpocken sind anzeigepflichtig. Eine vorzeitige Impfung beim Tierarzt ist empfehlenswert, damit die Krankheit gar nicht erst auftreten kann.

Abszesse beim Vogel

Abszesse beim Vogel sind zum Beispiel die Folge einer Verletzung. Durch diese können Bakterien in den Körper eindringen. Aber auch der Mangel von Vitamin A kann Ursache für einen Abszess sein. Der Mangel entsteht durch die falsche Fütterung. Symptome für die Eiteransammlungen sind entzündete und rote Stellen, Schwellungen und Überempfindlichkeit an betroffenen Stellen. Abszesse können auch dazu führen, dass dem Vogel Federn ausfallen. Abszesse treten meist im Bereich der Beine oder des Schnabels auf.

Behandlung eines Abszesses:
  •  Im Normalfall kann eine solche Eiteransammlung durch Medikamente behandelt werden
  • In schweren Fällen kann eine Operation notwendig werden

Nach der Entdeckung eines Abszesses sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, um den Behandlungsverlauf zu klären.

Gicht beim Vogel

Zu den Vogelkrankheiten zählt auch Gicht. Dies ist eine Störung des Purin-Stoffwechsels. Der Organismus benötigt diese Purin Bausteine, um zu überleben. Bei einem gestörten Hormonhaushalt des Tieres, wird zu wenig Harnsäure ausgeschieden und so genannte Harnsäure Kristalle entstehen. Diese lassen sich in den Gelenken und in dem Gewebe des Tieres nieder. Die Ursachen für Gicht beim Vogel sind vor allem falsche Ernährung, Vitamin A Mangel und nicht genügend Flüssigkeit im Körper. Aber auch Medikamente können Gicht verursachen.

Symptome:
  • Bewegungsunlust und Krampfanfälle des Vogels können auf Gicht hindeuten
  • Es kommt zu Entzündungen an betroffenen Stellen – Plötzliche Todesfälle können durch Gicht auftreten

Um die Gicht beim Vogel zu behandeln, muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Vogel erhält Medikamente und zusätzlich Vitamin A, Vitamin B12 und wichtige Mineralien und Spurenelemente. Die Prognose dieser Vogelkrankheiten hängt stark von dem Zeitpunkt der Entdeckung der Krankheit ab. In einigen Fällen erfolgt die Diagnose jedoch leider erst nach dem Tod des Vogels. Dies ist besonders bei der sogenannten Viszeralgicht der Fall.

Bildernachweis
Titelbild – Efraimstochter / Pixabay.com (CC0 Creative Commons)
Käfig – loafcycle / Pixabay.com (CC0 Creative Commons)
Gefiederbefall – Urheber: farinosa / 123RF Standard-Bild

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