Dienstag , 19 März 2024
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Schleppleine

Schleppleinen-Training mit dem Hund – Wertvolle Tipps für Hundebesitzer

Sollte der Hund auf den Pfiff „Komm“ oder den Ruf „Hier“ nicht zuverlässig hören und diese nicht ausführen oder sollte er beim Anblick anderer Hunde nicht mehr abrufbar sein, ist in den meisten Fällen ein neuer Aufbau des Kommandos „Hier“ und des Pfiffes „Hier“ erforderlich.

Während dieser sensiblen und wichtigen Zeit des Kommando-Neuaufbaus sollte der Hund keinen Erfolg verspüren, wenn er den Pfiff bzw. Ruf ignoriert. Dasselbe gilt, wenn der Hund beim Losbinden von der Leine sofort fortrennt. In beiden Fällen ist es ratsam, den Hund über einen gewissen Zeitraum an der langen Leine – auch Schleppleine genannt – zu führen.

Im Idealfall weist eine Schleppleine eine Länge von 10 bis 15 Metern auf und liegt gut in der Hand. Als besonders beliebtes Material kommt bei einer Schleppleine Biothane zum Einsatz. Dieses Material saugt sich nicht mit Dreck und Wasser voll und kann sich auch im Unterholz nicht verknoten.
Eine schöne Übersicht verschiedener Schleppleinen finden Sie bei schleppleine.info: hier klicken.
Der Hundebesitzer trägt am besten Fahrradhandschuhe, um Brandwunden zu vermeiden, sollte der Hund ruckartige Bewegungen ausführen.

Tipps für ein effektives Training mit der Schleppleine

1. Gewöhnung des Hundes an die Leine

In den ersten zehn Tagen wird die Leine beim Spielen und zum Fressen angelegt, sodass der Hund die Leine mit etwas Positivem in Verbindung bringt. Empfehlenswert ist es, die Leine fortan bei jedem Spaziergang mitzuführen.
In den ersten Tagen der Konditionierung sollte der Hund auf jeden Fall an der normalen Leine geführt werden. Auf einen Freilauf des Tieres sollte in dieser Zeit zunächst verzichtet werden. Während dieser Zeit hat auch der Hundebesitzer die Möglichkeit, sich selbst an den Umgang und die lange Leine zu gewöhnen. Dies braucht auch vom Herrchen oder Frauchen etwas Geduld und Zeit.

2. Die ersten Trainingseinheiten an der Schleppleine

Die goldene Regel vorab: Immer, wenn sich der Hund im Training mit der Schleppleine befindet, wird diese auch getragen, dies gilt sowohl bei einem Spaziergang als auch beim Training selbst. Ausnahmen darf es keine geben.

Im ersten Schritt wurde der Hund positiv an die Leine gewöhnt, nun kann es zum ersten Trainings-Spaziergang gehen. Halten Sie hierfür das Ende der Leine fest in Ihrer Hand und wickeln Sie die Leine langsam ab, je mehr sich der Hund entfernt. Denken Sie daran, Handschuhe zu tragen, um Verbrennungen an den Händen zu vermeiden.

Sichern Sie die Leine nur als Notanker; das bedeutet, die Leine ist beim Training nicht dazu da, um den Hund zu sich heranzuziehen, wenn er das Signal „Komm“ nicht hören oder ignorieren sollte. Außerdem ist es empfehlenswert, etwa alle drei Meter Knoten in der Leine zu machen, um diese im Notfall besser kontrollieren zu können.

Das Training mit der Schleppleine selbst lässt sich grob in drei Bereiche aufteilen:

✔ Das Trainieren mit der Schleppleine in der Hand
✔ Das Trainieren mit einer schleifenden Schleppleine
✔ Das Trainieren mit einer gekürzten Schleppleine

Schleppleine
Das Training an der Schleppleine erfordert Geduld!
Das Trainieren mit der Schleppleine in der Hand

Als Erstes sollte der Hund lernen, einen Radius von zehn Metern um den Hundebesitzer herum einzuhalten. Damit das Tier nicht in die Leine läuft, sollten Sie den Hund durch eine Übung stoppen, kurz bevor das Ende der Leine erreicht ist. Hierzu gibt der Hundeführer dem Hund das Kommando zum Freilauf.

Da sich ja drei Meter vom Leinenende entfernt ein Knoten in der Leine befindet, sollte der Hundebesitzer, sobald der Knoten durch seine Hände läuft, das Signal „Ende“ geben und die Leine festhalten, denn schließlich kennt der Hund das Kommando zu Beginn des Trainings nicht und wird daher sehr wahrscheinlich in die Leine laufen. Nun wartet der Hundeführer ab, bis sich die Leine von alleine lockert, dass der Hund in Richtung des Hundebesitzers zurückkommt, er zum Hundeführer blickt oder sich setzt.

Dieses Verhalten des Tieres sollte gelobt werden, worauf der Spaziergang dann weitergeht. Die Belobigung erfolgt dann durch das Weiterlaufen. Dieser erste Schritt wird dann solange trainiert, bis der Hund von sich aus kurz vor Erreichen des Leinenendes stoppt oder sich setzt.

Im nächsten Schritt werden dann zusätzliche Kommandos eingebaut; am Ende der Leine gibt es beispielsweise das Kommando „Sitz“ oder den Pfiff „Komm“.

Denken Sie dabei stets an die bereits erwähnte goldene Regel: ziehen Sie den Hund niemals zu sich heran. Sollte der Hund Ihr Kommando ignorieren, gehen Sie zum Tier und holen Sie es ab.
Das Trainieren mit einer schleifenden Schleppleine

Wenn der Hund zuverlässig auf alle Signale reagiert und den gewünschten Radius einhält, ohne dass er dabei in die Leine läuft, kann die Schleppleine schleifen gelassen werden. Auf jeden Fall sollte die Leine in der Nähe des Hundebesitzers schleifen. Wenn man entspannt mit dem Hund spazieren gehen kann und er den gewünschten Radius einhält sowie alle Kommandos zuverlässig befolgt, ist es Zeit für das Training mit einer gekürzten Schleppleine.

Das Trainieren mit einer gekürzten Schleppleine

Sie haben die Wahl, die Schleppleine gegen eine Wäscheleine zu tauschen oder sie alternativ pro Woche um einen Meter zu kürzen. Nach und nach wird sich der Hund auf diese Weise an das reduzierte Gewicht gewöhnen, jedoch nach wie vor das Gefühl haben, kontrollierbar zu sein. Auf diese Weise baut der Hundebesitzer das Vertrauen in seinen Hund auf und kann dieses im Laufe der Zeit immer mehr intensivieren.

Sollte dies zuverlässig funktionieren, können Sie den Hund immer mal wieder für zehn Minuten ohne Leine laufen lassen. Es ist ratsam, die Phasen zwischen gekürzter Schleppleine und Freilauf abzuwechseln. Vor allem in den ersten 30 Minuten können sich die meisten Hunde noch gut selbst beherrschen, später schwindet jedoch diese Kontrolle und der Hund lässt sich nicht mehr so einfach lenken. Sollte es während der Trainingszeit dazu kommen, dass der Hund fortläuft, muss erneut mit Schritt 1 begonnen werden.

Dies bedeutet natürlich einige Monate intensiven Trainings und gewisse Einschränkungen; jedoch ist diese Mühe lohnenswert, denn in der Folge winken sorgenfreie Spaziergänge für den Hund und den Hundebesitzer.

Schleppleinetraining – Die Arbeit mit der Schleppleine

Bilder:
Titelbild – Urheberrecht: osons / 123RF Stockfoto
Training an der Schleppleine – Urheberrecht: lightpoet / 123RF Stockfoto

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