Dienstag , 19 März 2024
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Haustier beerdigen

Haustier gestorben – wohin mit dem toten Haustier?

Haustiere sind treue Begleiter im Leben, die leider irgendwann ihre Besitzer verlassen müssen. Tiere spüren ihren nahenden Tod und in der Natur ziehen sich Tiere zurück, um zu sterben. Haustiere haben diese Möglichkeit nicht und sterben oft durch die Hand eines Tierarztes oder verunfallen. Menschen trauern um geliebte Haustiere, die als Familienmitglied gelten und möchten diese würdig beerdigen.

Doch wohin mit dem verstorbenen Tier? Neben den herkömmlichen Maßnahmen bieten sich Alternativen, die Menschen den Abschied vom geliebten Haustier erleichtern und einen Ort bieten, an dem getrauert werden kann.

Im vertrauten Umfeld beerdigen

Haustiere dürfen im eigenen Garten oder auf einem Grundstück die letzte Ruhe finden. Kleinere Tiere wie Fische, Hamster oder Meerschweinchen können bedenkenlos im Garten begraben werden und hier ihre letzte Ruhestätte finden.

Doch die Bestattung eines größeren Haustieres wie Hund oder Katze erfordert eine Genehmigung zur Hausbestattung seitens des zuständigen Veterinärsamt.

  1. Hier ist ein formloser Antrag zu stellen, in dem zu bestätigen ist, dass das verstorbene Haustier nicht aufgrund einer meldepflichtigen Tierkrankheit gestorben ist.
  2. Eine weitere Anfordung seitens des Veterinärsamt ist, dass das Grab des Tieres nicht in einem Wasserschutzgebiet gelegen ist (Seuchengefahr) und einen Mindestabstand von zwei Metern zu öffentlichen Wegen aufweist.
  3. Zudem muss das Tiergrab mindestens einen halben Meter unter der Erde liegen, damit andere Tiere nicht von dem Geruch angezogen werden und das verstorbene Tier ausgraben. Das tote Tier ist in einem Material einzuwickeln, das leicht verrottet. Die Lieblingsdecke des Hundes oder der Katze sind geeignet, um das Tier in Würde im Garten unter die Erde zu bringen.
wohin mit toten Haustier
Für sein geliebtes Haustier wünscht man sich eine würdige Bestattung.

Bekannte Bestattungsmethoden für Haustiere

Im eigenen Garten findet der treue Begleiter seine ewige Ruhe und trauernde Besitzer können den Platz in Ehren halten. Wer zur Miete wohnt und nicht Eigentümer des Gartens ist, sollte unbedingt die Einwilligung des Eigentümers einholen, um das Tier im Garten zu begraben. Es gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei dem Vergraben auf dem eigenen Grundstück. Das Tier darf nicht einfach in einem Waldstück beerdigt werden. In diesem Fall wird eine Ordnungswidrigkeit begangen, die mit empfindliche Geldstrafen belegt ist. Große Haustiere, die verstorben sind, dürfen in keinem Fall in der Müll,- oder Biotonne entsorgt werden. Lediglich Kleintiere wie Vögel oder Hamster können in einer Plastiktüte verpackt in der Mülltonne beseitigt werden.

Ein günstiger, aber für viele Tierbesitzer, unerträgliche Weg ist die kommunale Tierbeseitigung. Das Haustier wird gegen eine Gebühr von ca. 20 Euro abgeholt, mit anderen tierischen Abfällen oder Kadavern zerkleinert und bei 133 Grad sterilisiert. Anschließend wird aus der Masse das Fett gepresst und als industrieller Brennstoff verwendet. Weitere Reste werden zu Tiermehl verarbeitet. Eine Katze oder einen Hund auf diese Weise zu entsorgen, kosten zwischen 20 und 30 Euro. Auch Tiere, die in einer Tierarztpraxis eingeschläfert werden, gehen in der Regel auf diesen Weg.

Haustiere im eigenen Garten bestatten – welche rechtlichen Regeln gelten?

Würdig und persönlich

Für viele Menschen ist die Tierverbrennungsanlagen oder der eigene Garten als letzte Ruhestätte kein würdiger Ort, um einem geliebten Tier die letzte Ehre zu erweisen. Tierfriedhöfe und Krematorien bieten eine pietätvolle Möglichkeit, das Tier zu bestatten. Die Einäscherung in einem Krematorium kann wahlweise als Sammelkremierung oder Einzelkremierung erfolgen. Die Kosten für die Sammelkremierung eines Hundes oder einer Katze belaufen sich auf 100-200 Euro, wobei regionale Preisunterschiede bestehen. Eine Einzelkremierung liegt zwischen 180 und 300 Euro. Bei einer Einzeleinäscherung besteht die Möglichkeit, die Asche des Tieres in einer Urne mitzunehmen oder alternativ auf einem Tierfriedhof beizusetzen.

Gräberanlagen für Tiere

Gräberanlagen für Haustiere werden immer beliebter. Der älteste Tierfriedhof befindet sich in Paris. Auf dem Ciemtiere werden seit 1899 Tiere von reichen Parisern beigesetzt. Inzwischen gibt es in Deutschland ca. 120 Tiergräberanlagen, wobei der Trend zu weiteren Anlagen geht. Deutsche Tierfriedhöfe bieten eine würdevolle Ruhestätte für den treuen Begleiter und bieten Menschen einen Ort, den sie besuchen können. Eine Ruhestätte für ein Tier kann als Sammelgrab oder Einzelgrab gewählt werden. Eine Bestattung und Beisetzung beläuft sich zwischen 100 und 300 Euro. Weiter sind mehrere hundert Euro für die Grabmiete zu begleichen. Wer sein Haustier in einem aufwendigem Grab nebst Grabstein beerdigen möchte, muss mit einer vierstelligen Summe rechnen.

Aus der Asche wird ein Diamant

Diamant aus Tierasche
Aus der Tierasche kann ein Edelstein oder ein Diamant hergestellt werden. So bleibt ihr geliebtes Tier immer bei Ihnen.

Synthetische Diamanten können aus der Asche des Haustieres hergestellt werden. Der natürliche Prozess der Diamantenentstehung wird zeitverkürzt in einem synthetischen Verfahren nachgeahmt. Es dauert durchschnittlich drei Monate, bis aus dem Haustier ein Diamant wird. Es lassen sich unterschiedliche Diamanten bis zu einem Karat in verschiedenen Farben aus der Asche des Tieres herstellen. Das Verfahren ist ab 4.000 Euro erhältlich, wobei aufwärts keine Grenzen gesetzt sind. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann zu der günstigeren Variante greifen und die Kohlenstoff-Überreste der Katze oder des Hundes zu einem Edelstein heranwachsen lassen, der einen geringeren Reinheitsgrad aufweist. Doch auch die günstigere Edelsteinvariante kostet mindestens 2.000 Euro. Beide Varianten ermöglichen dem ehemaligen Besitzer, den Diamant oder Edelstein als Anhänger zu tragen und so das Haustier immer bei sich zu wissen. Tierbesitzer haben oft eine sehr enge Bindung zu dem Haustier und betrachten dieses als Familienmitglied. Deshalb wünschen sich viele Menschen eine würdige Bestattung oder einen Ort, an dem sie das Tier betrauern können. Die Möglichkeiten der Tierbestattung sind vielfältig und für jeden Anspruch gibt es eine Möglichkeit.

Diamant aus tierischer Asche

Präparierung des Haustieres

Wer sich durch den Tod nicht von seinem Haustier trennen lassen möchte, hat die Möglichkeit, das Tier ausstopfen zu lassen. Viele Tierfreunde scheuen sich davor, den ehemals besten Freund des Menschen oder eine Katze lebensnah in den eigenen vier Wänden aufzustellen. Der Präparator ist üblicherweise auf das Präparieren von Jagdbeute spezialisiert, doch auch Hunde, Katzen oder andere Tiere können für die Ewigkeit hergerichtet werden. Dafür muss dem toten Tier zunächst das Fell über die Ohren gezogen werden, um es anschließend mit speziellen Techniken zu präparieren. In Deutschland gibt es diverse Fachleute, die sich speziell der Präparation von Haustieren widmen. Es kostet ca. 400 Euro, wenn eine Katze oder ein Hund ausgestopft wird. Bei großen Hunden können sich die Kosten verdoppeln. Das Fell des Tieres wird nach der Präparierung stumpf und geht aus, was kein angenehmer Anblick ist. Aus diesem Grund greifen Menschen zu einer weiteren Lösung, wenn Haustiere sterben und lassen die Asche des Tieres zu einem Diamanten verarbeiten.

Titelbild – Urheber: jeep5d / 123RF Lizenzfreie Bilder
geliebtes Haustier gestorben – YamaBSM / Pixabay.com
Diamant aus Tierasche – cygig / Pixabay.com

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