Dienstag , 19 März 2024
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Bild Hund im Schnee

Gassi gehen im Winter: So kommt dein Hund gesund durch den Winter

Toben im Schnee ist für einige Hunde das Schönste am Winter. Oder gehört dein Vierbeiner eher zur Fraktion, die bei Kälte am liebsten gar nicht vor die Tür gehen möchte? Was du beachten solltest, damit dein Hund auch im Winter gesund bleibt und ihr gemeinsam die kalte Jahreszeit genießen könnt, erfährt du in diesem Artikel.

Schutz für die Pfoten

Besonders die empfindlichen Pfoten von Hunden können im Winter leiden. Streusalz, Rollsplit oder kleine Kieselsteine setzen den Ballen unserer Vierbeiner zu. Außerdem können sich zwischen den Zehen Eisklumpen festsetzen, die Schmerzen verursachen. Wenn du die Möglichkeit hast, das Gassi gehen auf Waldwegen oder in möglichst wenig gestreuten Gebieten zu erledigen, solltest du diese unbedingt wahrnehmen. Gerade in der Stadt ist das jedoch schwierig. Aber auch hierfür gibt es Lösungen. Zunächst einmal bietet es sich an, bei langhaarigen Hunden die Haare zwischen den Ballen und Zehen im Winter zu kürzen, damit sich dort keine Eisklumpen bilden können. Dies solltest du am besten von einem Hundefriseur oder Tierarzt vornehmen lassen, denn diese haben die richtigen Geräte dafür und es besteht keine Gefahr, das Tier versehentlich zu verletzen. Je nach Größe des Hundes und Haarlänge kann es auch hilfreich sein, das Bauchfell zu kürzen. Wenn dieses zu nah am Boden hängt, können sich auch hier Eis- oder Schneeklumpen bilden, die den Hund dann an der empfindlichen Bauchregion auskühlen.

Bild Hundepfote

Einfache, aber wirksame Pflege für die Pfoten

Um die Ballen des Hundes vor Salz zu schützen, das die Haut sehr stark austrocknen kann, gibt es einfache Hausmittel wie Vaseline oder Hirschtalg. Aber auch der Zoofachhandel bietet spezielle Pflegemittel für Pfoten an. Reibe vor dem Spaziergang die Ballen deines Lieblings damit ein, dann schützt die Fettschicht die Haut vor Austrocknung und wirkt wasserabweisend. Am besten cremst du die entsprechenden Bereiche erst kurz vor der Haustür ein, damit keine Fettflecken in der Wohnung verbleiben. Eine weitere Schutzmaßnahme für die empfindlichen Pfoten sind Hunde-Schuhe.
Während des Spaziergangs solltest du die Pfoten deines Hundes dennoch ab und zu auf Eisklumpen oder kleine Steinchen zwischen den Zehen untersuchen. Es kann helfen, wenn du mit deinen Händen die Pfoten wärmst und eventuelle Schnee- oder Eisansammlungen dadurch schmilzt.

Auch Hunde frieren!

Große Hunde mit dickem Fell haben meist wenig Probleme, sich an die kalte Jahreszeit anzupassen. Wenn dein Vierbeiner kleiner ist oder keine Unterwolle und dünnes Fell hat, dann kann es bei Minusgraden durchaus dazu kommen, dass er friert. Auch ältere oder kranke Hunde geraten schneller ins Frieren. Wenn der Hund zittert, mit den Zähnen klappert oder plötzlich gar keine Lust mehr auf einen sonst beliebten Spaziergang hat, sind dies sichere Anzeichen, dass ihm zu kalt ist. Um dies zu vermeiden, solltet ihr lieber einige Male am Tag Gassi gehen, aber dafür nicht so lange. Außerdem ist es wichtig, dass der Hund die ganze Zeit in Bewegung bleibt, da er dann nicht so schnell friert. Plane Aktivitäten im Voraus und du hältst auch dich selbst dabei warm und fit.

Für viele kleine Hunde und solche mit dünnem Fell bietet Kleidung die beste Schutzmaßnahme. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an warmen Kleidungsstücken für Vierbeiner. Viele davon haben auch Reflektor-Streifen, was als weiteren Vorteil euren Spaziergang in der dunklen Jahreszeit zusätzlich sicherer macht.

Bild Hunde im Schnee

Schnee ist nicht zum Fressen geeignet

Viele Hunde toben nicht nur gern im Schnee, sondern fressen ihn auch oder lecken daran. Achtet beim Winter-Spaziergang unbedingt darauf, dass euer Liebling dies unterlässt. Gerade in städtischen Gebieten befindet sich z. B. Streusalz oder sogar hochgiftiges Frostschutzmittel im Schnee. Beides ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen und deshalb besonders tückisch.

Dies ist ebenfalls der Grund, warum ihr euren Hund nicht selbst seine Pfoten ablecken lassen solltet. Wenn sich Eisklumpen zwischen den Zehen bilden oder dort Steinchen festhängen, möchte euer Vierbeiner diese vielleicht selbst entfernen. Dabei können aber Giftstoffe in den Magen gelangen, wie beim Schneefressen, die zu Krankheiten wie Magenverstimmungen oder Durchfall führen können. Auch deshalb ist es eine gute Vorsichtsmaßnahme, während des Spaziergangs immer wieder die Pfoten zu inspizieren und zu säubern.

Bild Hund mit Handtuch

Nach dem Spaziergang

Wenn ihr von eurem Gassigang wieder nach Hause kommt, freut sich dein Hund über eine sanfte Reinigung. Auch hier benötigen die Pfoten eine besondere Zuwendung. Am besten reinigst du diese mit lauwarmem Wasser, aber ohne Shampoo. So werden nicht nur Schnee und Eis entfernt, sondern auch Überreste von Streusalz oder Rollsplit. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass dein Hund diese Reste auch nicht mehr durch Ablecken versehentlich verschlucken kann.
Auch das Fell benötigt nun etwas Pflege. Schnee und Eis lassen sich meist gut ausbürsten. Damit der Hund sich nicht erkältet, bietet es sich an, ihn ausgiebig abzutrocknen. Durch das Toben und Rennen im Schnee ist nach einem Winterspaziergang oft das ganze Fell nass und kalt. Besonders nasses Bauchfell in Verbindung mit Kälte kann zu Blasen- oder Nierenentzündungen führen. Speziell kleine Hunde, deren Bauch sich nah am Boden befindet, oder Hunde ohne Unterwolle sind hierfür anfällig. Daher ist ein gründliches Abtrocknen eine gute Vorbeugung, damit euer Liebling gesund bleibt. Eine gute Alternative zum Handtuch oder Föhn ist ein Hundebademantel.
Im Zweifel zum Tierarzt
Sollte dein Hund doch einmal Anzeichen von starkem Frieren, von Lahmen oder einer Krankheit zeigen, so zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen. Gerade kleine oder ältere Hunde können sehr empfindlich auf Minusgrade reagieren. Die empfindlichen Ballen auch von großen Hunden tragen bei Rollsplit schnell eine Wunde davon. Das Fressen von Schnee kann zu ernsthaften Beschwerden führen. In diesen Fällen solltet ihr euch nicht scheuen, euren Tierarzt zu konsultieren.

Mit guter Vorbereitung viel Spaß im Schnee

Das Fazit: Eine sorgfältige Pfotenpflege vorab ist ein Garant dafür, dass dein Vierbeiner eure Spaziergänge im Schnee genießt. Während des Spaziergangs sollte er keinen Schnee fressen und nicht die Pfoten ablecken. Diese kontrollierst du lieber selbst in regelmäßigen Abständen und befreist sie von Eis oder anderen Ablagerungen zwischen den Zehen. Nach dem Gassi gehen ist es wichtig, die Pfoten gut mit klarem Wasser abzuspülen, das Fell auszubürsten und zu trocknen. Mit diesen Tipps bleibt dein Hund gesund und ihr könnt gemeinsame Winterspaziergänge unternehmen.

Bildernachweis:
Titelbild – preiths / Pixabay.com – CC0 Creative Commons
Hundepfote – LUM3N / Pixabay.com – CC0 Creative Commons
Hunde im Schnee – mtajmr / Pixabay.com – CC0 Creative Commons
Hund mit Handtuch – ElvisClooth / Pixabay.com – CC0 Creative Commons

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