Unter den Reptilien sind besonders die Bartagamen als Haustiere beliebt. Dies liegt daran, dass sie als einsteigerfreundlich gelten. In der Regel sind Reptilien sehr anspruchsvolle Tiere und kleine Fehler in der Haltung können schnell zum Tod führen. In der Beziehung sind Bartagamen wirklich pflegeleichter, nichtsdestotrotz ist eine sorgsame Haltung notwendig.
Ohne diese Pflege haben Sie nur eine kurze Freude an Ihrer Echse. Schon zu Beginn gibt es einiges zu beachten: Sie dürfen die Bartagamen in ihrem neuen Zuhause nicht einfach ins Terrarium setzen. Zunächst müssen Sie die Echsen in Quarantäne unterbringen. Dies kann auf zwei Arten geschehen, entweder Sie haben ein separates Quarantäneterrarium oder Sie benutzen schon das „richtige“. Jedoch darf nur eine Minimalausstattung vorhanden sein, damit die Reinigung später leichter vonstattengehen kann.
Wie lange ist die Eingewöhnungszeit?
Die Quarantäne dauert circa einen Monat. Geben Sie während dieser Zeit eine Stuhlprobe an den Tierarzt. Müssen Sie die Bartagame behandeln, erfolgt diese Behandlung in dem Quarantäneterrarium. Während der ersten beiden Wochen ist es gut möglich, dass die Echsen schreckhaft sind und ihre Nahrung kaum anrühren. Lassen Sie die Tiere während dieser Zeit in Ruhe und gehen Sie nur an das Terrarium, um Futter zu bringen oder eine Reinigung vorzunehmen. Minimieren Sie äußere Einflüsse auf ein Minimum. Es mag sich komisch anhören, aber starren Sie das Tier nicht an. Es fühlt sich sonst eventuell bedroht.
Kommt die Stuhlprobe mit einem positiven Bescheid zurück oder ist eine nötige Behandlung abgeschlossen, steht der Umzug an. Falls Sie kein separates Terrarium benutzt haben, müssen Sie das bisher genutzte gründlich mit Essigwasser oder Dampf reinigen. Benutzen Sie keine chemischen Mittel.
Wie richte ich das Terrarium ein?
Als Bodenbelag eignet sich besonders gut grobkörniger Sand. In diesem können die Echsen wühlen und sich kleine Höhlen bauen, dafür reichen in der Regel 15 Zentimeter Sandhöhe. Legen Sie das Terrarium mit einigen Ästen aus oder bringen Sie welche an den Wänden an. So können die Bartagamen klettern.
Bei der Beleuchtung wird zwischen den Wärmeleuchtern und den „normalen“ Leuchtern unterschieden. Greifen Sie für die reine Beleuchtung zu T5-Röhren greifen, da diese eine natürliche Lichtfarbe darstellen. Mit den Wärmelampen richten Sie mehrere Wärmezonen von 25 – 50 Grad ein. Regulieren Sie die hohen Temperaturen durch so genannte Spots. Unter diesen Spots nehmen die Echsen ihre „Sonnenbäder“. Die Temperatur unter den Spots darf auf keinen Fall 55 Grad überschreiten. Achten Sie darauf, dass die Tiere nicht an die Beleuchtung kommen, da sie sich sonst Verletzungen zuziehen.
Zudem brauchen Bartagamen eine regelmäßige UV-Bestrahlung, ungefähr 30 Minuten täglich. Die UV-Leuchte können Sie entweder manuell über das Terrarium halten (beziehungsweise mit einem Stativ fixieren) oder, wenn die Terrariumabdeckung es zulässt, die Leuchte fest anbringen. Schalten Sie eine Zeitschaltuhr zwischen, damit die Tiere nicht zu viel UV-Strahlen abbekommen. Halten Sie die Leuchte aber nicht zu nahe an die Bartagamen, damit diese keine Verbrennungen erleiden.
Welche Nahrung kriegen Bartagamen?
Grundsätzlich gilt, dass Jungtiere mehr Lebendfutter wie Heuschrecken, Heimchen, Grillen oder ähnliche zu sich nehmen, als Pflanzennahrung. Ältere Bartagamen essen jedoch (wenn Sie es ihnen als Jungtieren schon täglich angeboten haben) fast ausschließlich pflanzliches Futter. Dieses kann beispielsweise aus Ruccola, Karotten oder Zucchini bestehen. Vermeiden Sie Kopf- und Eisbergsalate, diese mögen für Menschen gesund sein, aber haben schlechte Nahrungswerte für Bartagamen. Fügen Sie Obst in kleinen Mengen zum Mix hinzu, um die Vitaminversorgung zu gewährleisten.
In der Regel reicht der Salat aus, um die Wasserversorgung der Bartagamen sicherzustellen. Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Tier genug Wasser bekommt, lassen Sie mit einer Pipette einen Tropfen auf die Schnauze fallen. Schauen Sie, ob die Echse diesen mit der Zunge ableckt. Ist dies der Fall bieten Sie ruhig mehr Wasser an. Stellen Sie alternativ einen großen Wasserbehälter auf, so dass die Agamen komplett darin baden kann. Oft trinkt das Tier das Spritzwasser beim „Planschen“.
Abschließend sei gesagt, dass dieser Artikel nur einen kleinen Überblick gibt, aber Ihnen schon einmal helfen soll, die größten Stolperfallen zu vermeiden. Auch wenn Bartagamen als pflegeleicht gelten, sollten Sie sich vor dem Kauf genügend informieren. Sowohl beim Fachhändler als auch im Internet erhalten Sie Tipps zur Haltung der Tiere.