Dienstag , 19 März 2024
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Anzeichen von Giftködern

Wie kann ich meinen Hund vor Giftködern schützen?

Man sagt, der Hund ist der beste Freund des Menschen. Und dies entspricht auch der Wahrheit. Ein Hund liebt sein Herrchen bedingungslos. Er möchte nur hin und wieder gassigeführt, “bespielt”, gefüttert und gekrault werden. Nicht nur diese bedingungslose Liebe macht den Hund zum Familienmitglied.

Umso wichtiger ist es, den eigenen Hund vor Dingen zu beschützen, vor denen er sich nicht selbst beschützen kann. Wie beispielsweise vor Hundehassern und im Speziellen vor Giftködern. Auch wenn man sich hier hin und wieder machtlos fühlt und dem Thema am liebsten aus dem Weg gehen möchte, so gibt es doch einige Möglichkeiten, sich bzw. seinen Hund vor Giftködern zu schützen. Wir möchten euch hier einige Tipps mit auf den Weg geben, damit das Leben mit eurem besten Freund möglichst nur schöne Seiten parat hält.

Wurst mit Gift
Wurst wird häufig mit Giftködern oder auch Rasierklingen gespickt.

Was sind Giftköder überhaupt?

Zunächst eine kurze Erläuterung, was Giftköder eigentlich sind. Giftköder werden häufig von Hundehassern ausgelegt in der Hoffnung, dem Hund zu schaden. Oftmals enthalten sie – wie der Name schon sagt – Gift, um den Hund zu verletzen oder sogar zu töten. Doch es können auch Gegenstände wie Rasierklingen oder Stacheldraht in Ködern versteckt sein, die hin und wieder auch für andere Tiere gedacht sein sollen, jedoch von Hunden gefunden werden. Allen gemeinsam ist jedoch, dass das Gift, die Rasierklinge und der Stacheldraht in einem – für das Tier empfundenen – Leckerbissen stecken, so dass sie sich nach ihrem Fund auch gleich daran machen, ihn aufzufressen. Hierbei geschieht dann das Unglück, dass sie sich entweder vergiften oder aber verletzen.

Da es unzählige Varianten von Giftködern gibt und diese auch nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind, hier eine kurze Übersicht über die am häufigsten verwendeten Attrappen. Dabei sollte bedacht werden, dass auch ganz normales Essen, welches normalerweise für Abfall gehalten wird, ein Giftköder sein kann, welcher mit Absicht so drapiert wurde.

Typische Giftköderformen:
  • Brot/Brötchen,
  • Wurst/Fleisch,
  • Hundefutter oder andere Leckerlis

Jetzt stellt sich euch natürlich die Frage, wie man am besten vorgeht, wenn der Hund normalerweise an der langen Leine läuft oder sogar ohne Leine unterwegs ist, was uns zur nächsten Frage führt, wo Giftköder am ehesten gefunden werden.

Wo muss man besonders auf Giftköder achten?

Giftköder lauern oft am Wegesrand, können theoretisch aber überall aufgefunden werden. Besonders in größeren Städten muss häufig mit Giftködern gerechnet werden. Gerne werden Parkanlagen genutzt, da sich dort besonders viele Hundehalter aufhalten. Oftmals werden Giftköder im Gebüsch, in Hecken oder am Grabesrand versteckt. Da Hunde dort generell schnuppern, wird von den Besitzern nicht sofort verdacht geschöpft. Es gibt aber glücklicherweise einige Tipps, die helfen, das Schlimmste zu verhindern.

Aktiv handeln, um Giftködern keine Chance zu geben

Wenn ihr euch erstmals mit diesem Thema beschäftigt, fühlt ihr euch vermutlich zunächst wehrlos und fragt euch, warum legen Menschen Giftköder aus? Dieser Frage nachzugehen, wird vermutlich kein befriedigendes Ergebnis liefern, doch es gibt glücklicherweise einige Maßnahmen, aktiv gegen diese Gefahren vorzugehen.

  1. Dieses Training beginnt schon im Welpenalter, kann aber auch älteren Hunden beigebracht werden. Man sollte seinen Hund lehren, nichts, was er auf dem Boden findet, aufzuheben und schon gar nicht zu fressen. Jetzt fragt ihr euch natürlich, wie das gehen soll und dass der Hund schon von Natur aus alles frisst, was ihm ein Leckerli erscheint. Doch mit etwas Training könnt ihr euren Hund dahingehend erziehen, einen entdeckten Gegenstand erst dann aufzuheben, wenn ihr ihm die Freigabe dazu erteilt.
  2. Auch die Tauschmethode ist eine Option. Hier bringt ihr eurem Hund bei, das gefundene Objekt gegen ein anderes Leckerli einzutauchen. Da teilweise aber schon der erste Kontakt mit dem Giftköder zu Beschwerden führen kann, wäre die erste Variante der zweiten Variante vorzuziehen.
  3. Eine weitere wichtige Regel lautet, niemals mit einem hungrigen Hund Gassi zu gehen. Der Hund sollte vor seinen Spaziergängen ausreichend gefüttert worden sein und kann auch gerne noch während des Gassigehens mit Leckerlis versorgt werden. Auch möglich wäre es, den Hund während des Spaziergangs ausreichend zu beschäftigen. D.h. wenn man ihn mit Stöckchen holen oder ähnlichem beschäftigt, kommt er nicht auf die Idee, nach etwas Essbarem zu suchen. Aufmerksame Beobachtung des Hundes kann auch schon eine vorbeugende Maßnahme sein, die allerdings, gerade wenn ihr mit Freunden unterwegs seid, nicht immer einfach umzusetzen ist.
  4. Wer weiß, an welchen Orten bereits Giftköder gefunden wurden, sollte diese Orte meiden oder – wenn dies nicht möglich ist – den Hund an die Leine nehmen, so habt ihr größeren Einfluss darauf, dass euer Hund nichts ins Maul nimmt, was er nicht aufheben soll.
  5. Die letzte, aber wohl unbefriedigendste Variante, um euren Hund vor Giftködern zu bewahren wäre, eurem Hund einen Maulkorb anzulegen. Dies sollte allerdings nur dann passieren, wenn es überhaupt nicht anders geht, denn es ist weder für euren Hund, noch für euch ein gutes Gefühl, euren Liebling mit Maulkorb Gassi zu führen.
Anzeichen für einen Giftköder beim Hund
Manchmal setzt die Wirkung von Gift erst nach einigen Tagen ein. Bei Anzeichen solltest du direkt den Tierarzt aufsuchen.

Was passiert, wenn mein Hund doch Opfer eines Giftköders wurde?

Falls es, trotz aller Achtsamkeit und Vorsicht, doch passiert sein sollte, dass euer Hund einen Giftköder gefressen hat, solltet ihr zunächst einmal Ruhe bewahren und den Weg zum Tierarzt aufsuchen. Es lässt sich natürlich nicht immer ganz klar sagen, ob das, was euer Hund gefressen hat, ein Giftköder war, es sei denn, es war ein Gegenstand, der den Hund offensichtlich verletzt hat, wie z.B. Stacheldraht. Ein blutendes Maul wird ein Hinweis darauf sein. Bei anderen Ködern, wie beispielsweise Rattengift, tritt die Wirkung erst mehrere Stunden bis Tage später ein, so dass ihr eventuell gar nicht mehr damit rechnet, dass das Unwohlsein des Hundes mit einem Giftköder im Zusammenhang stehen könnte.

Deshalb ist es in jedem Fall angebracht, sofort zum Tierarzt zu gehen, wenn Bedenken hinsichtlich eines gefressenen Giftköders bestehen. Selbst wenn ihr euch nicht sicher seid, ob euer Hund tatsächlich einen Giftköder gefressen hat, ist es besser, einmal zu viel als einmal zu wenig zum Tierarzt gegangen zu sein. So lässt sich auch das schlechte Gefühl, dass es doch ein Giftköder hätte sein können, ausschalten.

Wichtige Anzeichen einer Vergiftung

Falls euer Hund doch einmal unbemerkt einen Giftköder gefressen, gibt es einige Anzeichen, die euch auf die richtige Fährte lenken können.

Hier möchten wir euch einige Anhaltspunkte liefern:
  • Für den Fall, dass ein Betäubungsmittel verwendet wurde, wird der Hund schon nach kürzester Zeit bewusstlos werden. Auch bei Herztabletten wird er anfangen zu torkeln, zu verkrampfen und ebenfalls das Bewusstsein verlieren. Gleichzeitig wird er einen starken Speichelfluss haben.
  • Bei Rattengift kann sich die Vergiftung, wie bereits erwähnt, über mehrere Tage hinziehen. Diese Gifte enthalten gerinnungshemmende Substanzen und führen zu einer innerlichen Verblutung. Während dieses Prozesses werden aber Verhaltensänderungen deutlich, welche aufmerksame Besitzer erkennen können. Zum einen wird euer Hund müde wirken und auch die Körpertemperatur wird sinken, die Schleimhäute in Augen und Maul werden sehr blass sein und innerhalb von ca. drei Tagen kommt es zu blutigem Durchfall und Erbrechen, später wird der Kot durch das verdaute Blut schwarz, auch starker Husten kann auftreten. Hier ist eine schnelle Handlung von Nöten, denn innerhalb von drei bis fünf Tagen folgt der Tod an Organversagen.

Falls sich tatsächlich herausstellt, dass euer Hund Opfer eines Hundehassers geworden ist, ist es wichtig, dass ihr die Polizei informiert. Denn nur mit einer Anzeige kann auch ermittelt werden und je häufiger dies geschieht, desto schwieriger wird es für die Täter, weitere Köder auszulegen. Nicht nur Hundebesitzer haben ein großes Interesse daran, die Täter zu fassen, auch Familien sind besorgt über Giftköder, denn auch auch für spielende Kinder können diese gefährlich werden.

Bildernachweis:
Titelbild – Urheber: tunedin123 / 123RF Lizenzfreie Bilder
vergiftete Wurst – Urheber: tunedin123 / 123RF Lizenzfreie Bilder

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